Die meisten werden die Szene aus „Asterix erobert Rom“ kennen: Asterix und Obelix haben zur Aufgabe den Passierschein A38 aus einem Amt zu holen. Hört sich leicht an, stellt sich allerdings als verflixt schwierig heraus. Von Person zu Person, von Zimmer zu Zimmer werden sie geschickt, Stockwerk um Stockwerk, trepp-auf trepp-ab und dann alles wieder von vorne – zum Verrücktwerden! Wie ein dritter Kumpane von Asterix und Obelix fühlen wir uns im Department of Education (DoE) in Nepal.
Wieso?
Deswegen:
Oktober 2015:
Wir unternehmen erste Versuche alle Bewerbungs- und Antragsformulare im DoE abzugeben und den Bauvertrag – das Memorandum of Understanding (MoU) – vorzubereiten. Die erste Schwierigkeit liegt darin zuständige Personen mit hilfreichen Informationen ausfindig zu machen. Zwei Sachverständige gäbe es, aber beide bereits im Urlaub.
Nach zweiwöchiger Feiertags-Ruhe der nächste Anlauf. Anträge werden abgegeben und abgenickt, die Rohformulare des MoU zum Ausfüllen und Unterschreiben mitgegeben und eine Liste mit fehlenden Unterlagen erstellt. Überschaubar und in ein paar Wochen regelbar – so haben wir gedacht.
Einzig ersichtliches Problem: Warten auf die vom Staat entworfenen, erdbebensicheren Baupläne, die ein halbes Jahr nach dem Erdbeben noch nicht fertiggestellt wurden.
November/Dezember 2015
Unsere Freunde vom Jugendsozialwerk in Nordhausen besuchen Karmidanda. Diese Gelegenheit nutzend, suchen sie das DoE auf, um die von uns erfragten Baupläne abzuholen. Leider ohne Erfolg. Plötzlich benötigen wir laut dem DoE weitere Legitimationen und zusätzliche schriftliche Abkommen. Wir sind verwirrt.
Januar – März 2016
Unsere nepalesischen Kollegen unternehmen mehrere Versuche, das MoU genehmigt zu bekommen. Jedes Mal ohne Erfolg auf Grund angeblich fehlerhafter Formulierungen oder Abwesenheit zuständiger Mitarbeiter des Amts.
Februar 2016
Es werden erneut immer mehr Dokumente verlangt.
März 2016
Nicole ist für uns vor Ort in Nepal. Dem DoE ist wieder etwas Neues eingefallen: Eine nepalesische Organisation muss nun zur Verwaltung der Baugelder hinzugezogen werden.
Aber endlich positive Neuigkeiten: unsere Unterlagen wurden akzeptiert. Nun muss auf die Zustimmung des Ministry of Education gewartet werden.
April 2016
Wir warten immer noch auf die Zustimmung des Ministry of Education.
Von unserem Standpunkt aus, ist es komplett unverständlich, dass einem Entwicklungsprojekt so viele Steine in den Weg gelegt werden. Noch immer wartet die nepalesische Bevölkerung auf den Wiederaufbau und auf den Fortschritt versprochener Projekte. Daher werden wir auch weiterhin mit vollem Druck für unsere Vision arbeiten und hoffen möglichst bald den Durchbruch zu erreichen.